ZUM TAG DES BAUMES
BAUEN MIT HOLZ – AKTUELL NOCH SINNVOLL?
Viele Bauherrinnen und Bauherren sind verunsichert: Steigende Zinsen, Lieferkettenprobleme und erhöhte Kosten für Baumaterialien sorgen dafür, dass sich Investoren und private Häuslebauer aktuell bei der Umsetzung ihres Bauwunsches zurückhalten. Auch stellt sich vielen von ihnen jetzt die Frage: Muss es wirklich ein Haus aus Holz sein? Woher wird es importiert, wie beeinflusst das die Bauzeit und wie hoch sind die Kosten im Vergleich zum Bauen mit Ziegel oder Beton?
Warum ist Holz so teuer geworden?
Wie die Baubranche deutlich gespürt hat, hat sich Holz im vergangenen Jahr stark verteuert. Am stärksten betroffen war Konstruktionsvollholz mit einer Preissteigerung um 77,3 %, aber auch die Kosten für Bauholz stiegen um 61,4 % und sogar die Preise für Spanplatten verteuerten sich um 23,0 %.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Mitunter sind Lieferengpässe, knappe Rohstoffe und die dadurch erhöhte Nachfrage dafür verantwortlich. Anhaltende Krisen und nicht zuletzt der Ukraine-Krieg mit all seinen Auswirkungen könnten die Preise weiter steigen lassen.
Diese Preisentwicklung gilt allerdings so oder ähnlich für alle Baustoffe, nicht nur für Holz. Und im Gegensatz zu anderen Rohstoffen bietet Holz eine Vielzahl an Kostenvorteilen:
Was sind die Kostenvorteile beim Bauen mit Holz?
Wand- und Deckenelemente können im Werk weitgehend vorgefertigt werden. Diese Art der Produktion ist witterungsunabhängig, verringert die Wahrscheinlichkeiten für Qualitätsmängel und verkürzt die Bauzeit. Vor Ort werden die Modulteile nur noch zusammengefügt- anders als bei Ziegeln, die gemauert werden müssen oder Beton, der direkt auf der Baustelle geschalt, gegossen und getrocknet werden muss.
Auch kommt der Holzbau mit viel geringeren Wandstärken bei gleicher Dämmfähigkeit aus – das ermöglicht mehr Wohnfläche und ist besonders in Gebieten mit teurem Grund ein wichtiger Faktor.
Mit der seit Jahrtausenden erprobten langen Lebensdauer von Holz können die meisten anderen Baustoffe ebenfalls nicht konkurrieren. Übrigens: Da sich die Kosten für Baustoffe nach aktuellem Kenntnisstand nicht erholen werden, ist es ratsam, das eigene Projekt nicht zu verschieben, sondern im Gegenteil, sich möglichst bald bei einem geeigneten Anbieter Festpreise zu sichern!
Sind Holzlieferungen gefährdet?
Seit 2020 sieht die Welt einen extremen Anstieg an Lieferkettenproblemen. Unabhängig von der Corona-Pandemie ist Holz davon betroffen gewesen, da nordamerikanische Länder aufgrund einer Käferplage viel importieren mussten. Auch der Krieg in der Ukraine beschäftigt viele Lieferanten. Denn die EU-Sanktionen gegen Russland und Weißrussland beinhalten auch einen Importstopp für Holz aus diesen Ländern. Auch die Ukraine ist ein wichtiger Holzlieferant.
Allerdings war Deutschland 2020 der fünftgrößte Exporteur von Sägeholz weltweit. Schweden, Österreich, Finnland und Lettland sind vier weitere große Holz-Exportländer in Europa.
Wer beim Hausbau dieses Thema also früh mit seinen Lieferanten oder Baufirmen bespricht, kann sicherstellen, dass das Holz aus Ländern kommt, die aktuell liefern können. Am sichersten und ökologischsten ist hier die Wahl von Bauholz aus heimischen Forsten.
Warum entscheiden sich Bauherrinnen und Bauherren weiterhin für Holz?
Bauen mit Holz hat nicht nur die oben genannten Vorteile in Bezug auf Bauzeit und Platzersparnis. Die meisten Menschen entscheiden sich für ein Holzhaus, weil sie sein angenehmes Raumklima schätzen. Holz gleicht Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen aus und sorgt so für eine behagliche Aufenthaltsqualität. Holzoberflächen fühlen sich zudem angenehm an und müssen nicht behandelt werden.
Ein weiterer Grund, warum das Bauen mit Holz sehr beliebt ist, sind seine guten Dämmeigenschaften. In Zeiten von steigenden Energiepreisen ist das Thema Dämmung sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungen zentral. Ob eine massive Holzkonstruktion, die die materialeigene Dämmfähigkeit nutzt, oder eine Holz-Ständerwand, bei der das Dämmmaterial in die Zwischenräume gegeben wird – Bauweisen mit Holz können hier viel Energie und Geld sparen.
Als lokaler und nachwachsender Baustoff ist Holz auch bei Bauherrinnen und Bauherren begehrt, die auf ökologische Aspekte großen Wert legen. Für den Klimaschutz leistet Bauholz einen Beitrag, indem es das von Bäumen angereicherte CO2 bindet. Im Gegenzug zu anderen Konstruktionsstoffen, die bei ihrer Herstellung viel CO2 erzeugen, ist Holz also eine CO2-Senke.
Nicht zuletzt ist Holz ein universeller und flexibler Baustoff. Aufgrund seines geringen Gewichts ermöglicht er Gebäude-Aufstockungen, für die andere Materialien zu schwer sind. Die vielen Konstruktionsarten, die sich für Holz entwickelt haben, erlauben eine Vielzahl an Bauweisen und Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem kann mit Holz so konstruiert werden, dass Gebäude(teile) einfach wieder demontiert oder umgebaut werden können. So bleibt das Haus anpassungsfähig für alle zukünftigen Nutzungsänderungen.
Holz als Baustoff: Klimaoptimal, kostenreduzierend, zukunftssicher!
Die vielen Vorteile, die das Bauen mit Holz mit sich bringt, zeigen, dass man auf einen hochwertigen Rohstoff setzen sollte, wenn man seinen Traum vom Haus verwirklichen möchte. Wichtig sind dabei Fachkenntnis und gute Planung. Nur so können alle Vorteile des Baustoffs genutzt werden.
Gerne stellen wir Ihnen unsere Expertise zur Verfügung, falls Sie sich für das klimagerechte Bauen mit Holz interessieren. Kontaktieren Sie uns!